R. flexorum (Karpaldach)
Was ist ein Karpaltunnel?
Der Karpaltunnel ist eine tunnelartige Röhre, die sich in der Tiefe des Handtellers zwischen der Daumenballen- und der Kleinfingermuskulatur befindet.
Hierunter versteht man eine "Nerveneinklemmung" an der Hand. In Höhe des Handgelenkes spannt sich zwischen Daumen- und Kleinfingermuskulatur ein breites Band aus. Dieses Band (Retinaculum flexorum) ist das Dach des Karpaltunnels, der den Mittelhandnerven( Nervus medianus) und die Beugesehnen der Finger enthält. Beim Karpaltunnelsyndrom wird dieser Kanal zu eng und es entsteht Druck auf den Mittelhandnerven.
Typische Symptome für das KTS sind nächtliche Schmerzen, Gefühlsstörungen und Kraftlosigkeit in der Hand und in den Fingern. Besteht die Erkrankung mehrere Jahre so kann es auch zum Muskelschwund der Daumenballenmuskulatur kommen
Bei der Operation wird der Nervenkanal erweitert. Dieser Eingriff ist sowohl endoskopisch als auch offen durchführbar.
Bei der endoskopischen Karpaldachspaltung wird ein ca. 2 cm langer Schnitt im Bereich des beugeseitigen Handgelenkes gemacht. Durch diesen Schnitt wird eine kleine Sonde mit einem kleinen Messer in den Karpaltunnel, zwischen dem Nervus medianus und dem Karpaldach, eingeführt. Wenn sich die Sonde im Karpalkanal befindet, wird das Karpaldach von innen gespalten und das Raumvolumen des Kanals dadurch vergrößert.
Manchmal ist es jedoch nicht möglich diese Operation endoskopisch durchzuführen. Der Karpalkanal kann so verändert sein, dass ein Eindringen mit der Sonde gar nicht möglich ist oder die Sicht der Optik behindert wird.
Bei der offenen Karpaldachspaltung wird ein ca. 3-5 cm langer Schnitt an der Hohlhand, zwischen dem Daumenballen und dem Kleinfingerballen angebracht. Das Karpaldach wird dann von oben gespalten.
Die Karpaldachspaltung ist sowohl ambulant (Praxis) als auch stationär (Klinik) durchführbar.
Über die Art der Betäubung entscheidet der Anästhesist (Narkosearzt) nach einem persönlichen Gespräch mit Ihnen. Eine Vollnarkose, eine Betäubung des ganzen Armes und in Einzelfällen bei Risikopatienten ist auch die Lokalanästhesie sind möglich.
Die Erfolgsquote der Operation ist sehr hoch, die Komplikationsquote liegt bei 2% der Eingriffe. Über diese Probleme wird sie der Arzt in einem persönlichen Gespräch aufklären.
Unmittelbar nach der Operation wird ein Verband angelegt. Dieser Verband sollte in regelmäßigen Abständen von Fachpersonal gewechselt werden. Solange sich die Wunde in der Heilungsphase befindet, sollte der Kontakt mit Schmutz und Wasser vermieden werden, da dieser zu einer Infektion führen könnte. Nach ca. 12-14 Tagen werden die Fäden entfernt.
Die Hand sollte in den ersten Wochen nach der Operation geschont werden. Danach sollte eine erneute Vorstellung zur Kontrolle beim Neurologen und beim Handchirurgen erfolgen.
In etwa 90% der Fälle bessern sich die Symptome vollständig oder erheblich. Hat jedoch der Druck auf den Nerven sehr lange bestanden kann es passieren, dass die Symptome zum Teil zurückbleiben. Deshalb wird auch geraten, die Operation nicht zu spät durchzuführen.